Bauchschlagadererweiterung (Aneurysma)

 

Aufnahme

Die Aufnahme zur Operation erfolgt vor dem Tag des Eingriffs. Die erforderlichen Untersuchungen (Blutentnahme, EKG, Ultraschall und CT-Untersuchung sowie ein Gespräch mit dem Narkosearzt und ein Aufklärungsgespräch von chirurgischer Seite aus) sind bereits durchgeführt worden. Sollten irgendwelche Zusatzuntersuchungen fehlen, werden diese am Aufnahmetag durchgeführt. Sämtliche für Ihre Operation benötigten Materialien sind am Tag vor der Operation vorrätig.

Im Vorfeld vor der Operation wurde Ihre spezielle Erkrankung im Rahmen von unserer wöchentlich stattfindenden Gefäßkonferenz (Angiologisches Kolloquium) zwischen mehreren Fachabteilungen besprochen und das weitere Vorgehen festgelegt:

  • 1. EVAR (EndoVaskuläre AortenReparation)  
    Sollte bei Ihnen ein minimal invasives Verfahren über die beiden Leistenarterien empfohlen worden sein, werden lediglich in beiden Leisten etwa 6 cm lange Hautschnitte erfolgen und hierüber die Aussackung der Bauchschlagader oder Beckenschlagader von innen (endovaskulär) ausgekleidet und abgedichtet. Hierzu wird während der Operation Kontrastmittel verabreicht, so dass eine gute Nierenfunktion gewährleistet sein muss. Bei diesem Verfahren sind die körperliche Belastung und auch der stationäre Aufenthalt wesentlich geringer als bei einer offenen Operation mit Bauchschnitt, sodass Sie nach etwa 5 Tagen nach erneuter CT-Kontrolle das Krankenhaus verlassen können.
     
  • 2. Offene OP (mit Bauchschnitt)   
    Im Falle, dass eine minimal invasive Versorgung über beide Leisten aus anatomischen Gründen oder sonstigen Gründen (Nierenfunktionsstörungen) nicht durchgeführt werden kann, ist ein offenes Vorgehen erforderlich. Hierzu ist ein relativ großer Bauchschnitt erforderlich und die körperliche Belastung ist größer, sodass der stationäre Aufenthalt sich auf etwa 10–12 Tage verlängert. Bei diesem Verfahren ist eine Kontrastmittelgabe während der Operation nicht erforderlich.

Operationstag und folgende Tage Ihres stationären Aufenthaltes

Bei beiden Verfahren ist nach der Operation ein Aufenthalt auf der Intensivstation über eine Nacht (bei offenem Verfahren evtl. auch über 2–3 Tage) zur genauen Herz-Kreislaufüberwachung zwingend notwendig.

Während des weiteren stationären Aufenthaltes erfolgen Kontrolluntersuchungen der Operationswunden. Bei einem durchgeführten Bauchschnitt wird eine Bauchbinde zur Entlastung der Bauchmuskulatur angelegt. Eingebrachte Wundsekretdrainagen werden am 1.–2. Tag nach der Operation entfernt. Sie können bereits ab dem 1. Tag nach der Operation in Begleitung und anschließend selbständig aufstehen. Ebenso ist ein Kostaufbau ab dem 1. Tag nach der Operation vorgesehen.

Komplikationen

Wie bei allen Operationen und insbesondere bei Gefäßoperationen kann es zu Blutergussbildungen nach der Operation kommen. Des weiteren zu Wundinfektionen. Insbesondere wird bei diesen Operationsarten auf Stuhlgangunregelmäßigkeiten im Sinne von Blutabgänge geachtet, da die Durchblutungsverhältnisse des Dickdarmes durch die Operation beeinträchtigt werden können und eventuell eine erneute Operation nach sich ziehen. Ebenfalls kann es zu einem geringen Prozentsatz bei Männern, sowohl bei dem minimal invasiven als auch bei dem offenen Verfahren, zu Potenzstörungen kommen. Weiter erfordert diese Operation eine engmaschige Kontrolle Ihrer Nierenfunktion.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Die Hautfadenenden bei den Leistenschnitten sind aus selbstauflösendem Material, sodass nur die Fadenenden nach 8–10 Tagen durch Ihren Hausarzt entfernt werden müssen. Im Falle von Hautklammern sollten diese entweder durch Ihren Hausarzt oder in unserer Chirurgischen Ambulanz zwischen dem 10. und 12. Tag entfernt werden.

Körperliche Schonung ist bei dem minimal invasiven Verfahren für etwa 10–14 Tage angezeigt. Bei dem offenen Verfahren dauert es, bis die Bauchdecken voll belastet werden können, etwa 12 Wochen! Langfristig ist eine körperliche Schonung nicht erforderlich und Sie können sich nach der ersten Schonzeit voll belasten. Eine spezielle Pflege der Wunden oder Narben ist nicht notwendig.

Bei beiden Operationen ist eine Blutverdünnung, zunächst über Spritzen in das Unterhautfettgewebe und anschließend über Medikamente (ASS, Clopidogrel oder sonstige Blutverdünner), lebenslang erforderlich. Ebenso regelmäßige körperliche und apparative (Ultraschall) Untersuchungen. Bei der EVAR sind in regelmäßigen Abständen auch weitere CT-Untersuchungen angezeigt, um möglicherweise aufgetretene Undichtigkeiten frühzeitig zu erkennen.

Vor der stationären Entlassung wird die Durchblutung nochmals überprüft und es wird Ihnen ein Brief für den Hausarzt mitgegeben mit einer Information zu den notwendigen Medikamenten, Verhaltensmaßnahmen und eventuell noch nötiger Wundbehandlung.

Diese und andere Patienteninformationen finden Sie auch als PDF in unserem Download-Bereich

Kontakt

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